Die
Fortsetzung des Romans „Eine Buchhandlung auf Reisen“ erzählt natürlich auch
von Büchern und von der Liebe zur Literatur. Auch hier begegnen sich zwei Menschen,
die einander mehr und mehr bedeuten. Der Parnassus, die fahrende Buchhandlung
ist sesshaft geworden und zwar in Brooklyn, New York. Das Ganze ist dieses Mal
mit einer Spionagegeschichte verwoben. Diese entwickelt gegen Ende des Romans
einige Spannung, aber irgendwie wirkte alles aus meiner Sicht eher harmlos. Ja,
es geschieht viel, ja, es ist spannend. Aber ich hatte als Leser nie den
geringsten Zweifel, dass am Ende alles gut wird. Ich bangte nicht um die
Figuren… das muss ja auch nicht sein… und ja, es ist auch lange nicht klar, was
da eigentlich passiert, was z.B. das Verschwinden eines Buches zu bedeuten hat.
Dieser Roman ist also durchaus in die Kategorie „Krimi“ einzuordnen. Aber jemandem,
der gern Krimis liest, würde ich dieses Buch sicher nicht empfehlen… Warum
nicht? Ich habe lange darüber nachgedacht und finde kein anders Wort dafür als „naiv“.
Die Geschichte wirkt naiv. Vielleicht liegt es an der Art, wie Morley erzählt… Jedenfalls
ist auch dieses Buch, wie schon "Eine Buchhandlung auf Reisen", aus meiner Sicht eher eine Empfehlung für Menschen, die
Bücher lieben, die Anregungen für Lektüre suchen (die findet man am Anfang sehr
reichlich- nur wann das alles lesen? ;)) und die sich gern in das Brooklyn der
Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts tragen lassen.