Montag, 27. Juli 2015

Lucinda Riley „Der Engelsbaum“

Der Engelsbaum taucht in diesem Roman im Grunde nur ein einziges Mal auf. Er wird am Grab eines kleinen Jungen gepflanzt und von seiner Zwillingsschwester „Engelsbaum“ genannt. Sie glaubt, ihren Bruder in den Zweigen des Baumes zu sehen. Es scheint für die Dreijährige ein Trost zu sein, zu wissen, dass ihr geliebter Bruder noch da ist, wenn auch nicht mehr so wie zuvor.
Zunächst verstand ich nicht, warum Lucinda Riley das Buch nach diesem Baum benannt hat, aber im Laufe der Geschichte wird der Zusammenhang deutlich, zunächst subtil, dann immer offensichtlicher, bis es einem mit voller Dramatik klar wird. Würde ich das hier erklären, nähme ich die Spannung des Buches vorweg, weshalb diese Andeutungen genügen müssen.
Das Buch erzählt die Lebensgeschichte jenes kleinen Mädchens, Cheska, seiner Mutter Greta und deren Freund aus jungen Jahren, David. David und Greta lernen sich in einem Varieté- Theater in London am Ende des zweiten Weltkrieges kennen. Sie mögen einander und David hilft Greta ein Leben lang immer wieder in schwierigen Situationen. Er begleitet und unterstützt sie auch zuverlässig, als sie aufgrund eines Unfalls das Gedächtnis verliert. Vierzig Jahre lang ist er ihr bester Freund…

Dienstag, 21. Juli 2015

Stefanie Lam „Das Haus der Lügen“

Ein altes Haus an der englischen Küste, das langsam verfällt. Nur an wenigen Stellen sieht man noch Reste des alten Glanzes, in dem es einst stand, wie z.B. an dem Buntglasfenster über der Eingangstür, das den Namen des Hauses im Art- Déco- Stil auch heute noch präsentiert: Castaway- House. Der Sommer ist vorbei, die Saison beendet. Das Wetter so trostlos wie die Aussicht auf die langen einsamen Monate, die vor den Menschen in diesem Küstenort nun liegen.
Rosie Churchill, eine junge Frau, teilt sich im Jahre 1965 in jenem alten Haus ein Appartement mit zwei anderen jungen Frauen. Sie hat die Schule abgebrochen und ist zu Hause ausgezogen. Nun versucht sie, sich mit Aushilfsjobs über Wasser zu halten. Ein alter Mann taucht auf, dessen Rosie sich annimmt. Er leidet unter Amnesie, behauptet aber, dass er in diesem Haus vor vielen Jahren schon einmal war. Rosie, die unter einem Fensterbrett eine eingeritzte Nachricht fand und manchmal Geräusche in dem Haus hört, die sie nicht zuordnen kann, begibt sich immer stärker auf die Suche nach dem, was vor vielen Jahren in diesem Haus geschehen sein muss.

Einundvierzig Jahre zuvor, 1924, allerdings zu Beginn des Sommers, war im selben Haus ein junger Mann mit Namen Robert Carver zu Gast bei seinem Cousin Alec und dessen Frau Clara, denen das Haus gehörte. Damals war das Haus noch herrschaftlich, war es noch nicht in Appartements unterteilt, gab es Dienstboten, Empfänge uvam.

Dienstagnacht

Ich habe sooo viel gelesen in den letzten Monaten... leider fehlte mir die Zeit oder die Muße, darüber zu schreiben. Nun endlich geht es los. Gerade habe ich einen Beitrag über Nina Georges "Lavendelzimmer" verfasst und eingestellt (mein neues Lieblingsbuch ;)) Später am Tage mache ich dann weiter mit dem Stapel, der da gelesen auf seine Empfehlung oder Kritik wartet...

Sehr freuen würde es mich, wenn die Leser meines Blogs, sich selbst zu Wort melden würden:

- Regen meine Beiträge euch zum Lesen an?
- Helfen sie vielleicht, ein Buch als Geschenk (Dafür nutze ich selbst mein Blog oft :)) oder als Lektüre auszuwählen?
- Habt ihr beim Lesen ähnlich empfunden wie ich oder ganz anders?

Eine gute Nacht und einen fröhlichen Dienstag wünscht euch

Catherine, die Eule oder auch Bücherfischerin genannt ;)


Nina George „Das Lavendelzimmer“

Es passt zu mir, dass ich das Buch fand, nachdem es die Spiegel- Bestseller- Liste bereits verlassen hatte.(Es gibt einfach zuuuu viele Bücher, die mich interessieren/ die ich noch lesen möchte... da geht mein Blick selten auf die Bestsellerliste) Zwei Jahre stand es dort- jetzt habe ich es gefunden- oder es mich ;) 

Und ich liebe es! Ja, ich spreche nicht in der Vergangenheit, weil ich es wohl immer wieder zur Hand nehmen werde. Es steckt so viel Leben darin, so viel Weisheit… und es bestärkte mich in meiner Liebe zu Büchern/ zum Lesen... so oft dachte ich: Ja! Genau! So sehe ich das auch! Oder : Sooo schön! 

z.B. (Zitate) "Im Süden lauscht man dem Meer, um zu begreifen, dass sich Lachen und Weinen genau gleich anhören und die Seele manchmal weinen muss, um glücklich zu sein." 

oder auch: 

"Er nennt Bücher Freiheiten. Und Heimaten, das seien sie auch. Sie bewahren all die guten Wörter auf, die wir so selten benutzen. Milde. Güte. Widerspruch. Nachsicht."

Doch nun ein paar Worte zum Inhalt:
Ein Mann, Monsieur Perdu (soooo passender Name Jperdu heißt auf deutsch: verloren), trauert 20 Jahre lang seiner großen Liebe nach. Er verrammelt das Zimmer, in dem er sie besonders intensiv lebte und betritt es erst wieder, als eine Frau in das Mietshaus zieht, in dem er wohnt. Sie besitzt nichts und er gibt ihr den Tisch, der in jenem verrammelten Zimmer mit den lavendelfarbenen Wänden 20 Jahre lang ungenutzt stand.

Er ist ein netter Mensch, einer, der die Menschen kennt, obwohl er sie oft meidet. Aber er hört ihnen zu, den Menschen. Nach der Maxime: „Schweigend zuhören war die Basis für die Grundvermessung der Seele.“ (Zitat S. 43). Monsieur Perdu lebt spartanisch in einer ebenso eingerichteten Wohnung. 
20 Jahre lang. Seine Passion sind die Bücher und was sie mit den Menschen machen können, was das Lesen der Geschichten in Menschen auslösen, verschütten, aufwühlen, zerstören, beleben… kann. Er hat einen alten Lastkahn zu einer Buchhandlung umgebaut, der er den Namen „Die literarische Apotheke“ verlieh. Er verkauft nicht jedes Buch an jede Person. Manchmal verweigert er den Verkauf, nicht ohne die Weigerung zu begründen, nicht ohne eine literarische Alternative zu empfehlen, die seiner Meinung nach die bessere „Arznei“ für die Seele jenes Menschen zwischen seinen Regalen wäre.