Sonntag, 17. Januar 2016

Hape Kerkeling „Der Junge muss an die frische Luft“

Sein Buch „Ich bin dann mal weg“ las ich vor vielen Jahren mit Begeisterung. Voller Vorfreude nahm ich darum nun sein zweites Buch zur Hand… und war am Ende etwas enttäuscht.
Kerkeling beschreibt seine Kindheit mit warmen Worten, dem ihm eigenen Wortwitz und lässt auch die traurigen Momente nicht aus.
Letztlich entstand bei mir aber der Eindruck, dass er dieses Buch doch eher für sich selbst geschrieben hat. Als eine Art therapeutischer Auseinandersetzung mit seinem Verhältnis zu seiner Mutter.
Vielleicht ist es gut, einem Menschen, der andere so sehr zum Lachen bringen kann, hinter die Maske zu sehen? Kerkeling warf mit diesem Buch bei mir die Frage auf, ob die besten Clowns immer einen traurigen Hintergrund haben müssen, um so begeistern zu können, wie es gute Clowns tun…

Samstag, 16. Januar 2016

Harry Mulisch „Die Entdeckung des Himmels“

Achthundertsiebenundsechzig Seiten, die es in sich haben. Kein Buch zum nebenbei lesen. Harry Mulisch verbindet Wissenschaft und Religion mit Teilen seiner eigenen Geschichte zu einem intensiven, teilweise mystischen Roman. Die Hauptfiguren Onno Quist und Max Delius liefern sich Wortgefechte, denen man atemlos folgt. Sie sprühen von Intelligenz, sprachlicher Gewandtheit und Wortwitz. Onno Quist ist Sprachwissenschaftler, Max Delius Astronom. Beide sind nicht nur Meister ihres Faches, sondern verfügen auch über ein umfangreiches Allgemeinwissen, das sie in diese Dialoge einbringen.