Sonntag, 22. Juli 2018

Carmen Korn „Töchter einer neuen Zeit“ und „Zeiten des Aufbruchs“

Wieder eine Jahrhundert- Trilogie über das zwanzigste. Diejenige von Ken Follett las ich schon und nun gibt es eine weitere. Diese geschrieben von einer Frau. Die Sicht und die Schauplätze nicht so international. Die Romane spielen durchweg in Hamburg und Umgebung.
Dass es eine Trilogie ist, weiß ich allerdings erst seit heute. Ich hatte die beiden o.g. Titel meiner Mutter geschenkt. Eigentlich verschenke ich keine Bücher, die ich selbst noch nicht gelesen habe. Aber bei diesen beiden war ich mir sicher, dass es kein Fehlgriff sein kann. Wie recht ich damit hatte! Nachdem meine Mutter beide Bücher gelesen hatte, bekam ich sie geliehen und ich war froh, gleich beide zu Hause zu haben. 
Carmen Korn erzählt das Leben von vier Frauen. Vier Freundinnen. Keine große Politik. Das Leben einfach, zwar beeinflusst von der Politik, erschüttert auch durch diese. Aber die Politik steht nicht im Vordergrund. 
Dort finden sich die tausend Kleinigkeiten, die das Leben eben ausmachen. Und gerade das ist interessant. Wie lebten die „kleinen Leute“? Welche Sorgen hatten sie? Wie wurde damals gewaschen, gekocht, wie Vorräte angelegt? Ich glaube, für nachfolgende Generationen wird die Lektüre solcher Bücher noch interessanter sein, als für die meine. 

Yuval Noah Harari „Eine kurze Geschichte der Menschheit“

Viel gelobt und besprochen, in 40 Sprachen übersetzt, habe ich dieses Buch erst gelesen, als bereits sein nächstes Buch erschienen war. Aufmerksam wurde ich darauf durch Zitate, die Axel Hacke in einem Buch verwandte.
Harari ist ein Historiker, der es versteht, Geschichte verständlich und lesbar aufzubereiten. In diesem Buch beschreibt er den Weg des Menschen von einem unbedeutenden Tier zum Wesen, das das Weltall bereist. Er bezieht sich auf umfangreiche Literatur und zahlreiche Studien und wenn ich mir die Anmerkungen am Ende des Buches mit den Literaturverweisen anschaue, dann bin ich froh, dass Harari das alles in diesem Buch so wunderbar zusammengefasst hat. Wieder einmal stellte ich fest: Es gibt sooo viele interessante Bücher, aber ich schaffe es nicht, sie alle zu lesen, obwohl ich schon sehr viel lese. 
Fasziniert hat mich Hararis Art zu schreiben, die mich manchmal zum Lachen brachte, wie bspw. der Satz: „Ein Homo Sapiens kann einen Schimpansen zwar an die Wand diskutieren, doch der Affe kann den Menschen auseinandernehmen wie ein Stoffpüppchen.“ Oder auch: „Die Geschichten, die sich moderne Juristen erzählen, sind sogar noch viel sonderbarer als die der Schamanen.“