Knut
Elstermann ist Moderator meiner Lieblingsradiosendung am Samstag auf Radio 1.
Er bespricht dort die neuesten Kinofilme und oft sehe ich mir die in dieser
Sendung besprochenen Filme dann auch an. Er hat eine für mich sehr angenehme,
unaufgeregte und doch interessierte Art, die Filme zu besprechen, Fragen zu
stellen und sich auf Meinungen einzulassen.
Nun
habe ich ein Buch von ihm gelesen. Er beschreibt darin eine Berliner Straße,
die Winsstraße im Prenzlauer Berg. Die Straße, in der er aufgewachsen ist, die
er als Kind erlebte.
Was
er in diesem kleinen Buch zusammenträgt, ist ausgesprochen interessant,
zumindest dann, wenn man sich ein wenig für das interessiert, was vorher war.
Ich
persönlich frage mich oft, was die Mauern wohl erzählen würden, wenn sie unsere
Sprache sprächen. Knut Elstermann hat die Menschen befragt. Manche, die schon
in seiner Kindheit in der Winsstraße wohnten, manche, die später zuzogen,
manche auch von den ganz neuen Mietern oder Eigentümern.
Jedem
Bewohner der Winsstraße kann ich dieses Buch nur empfehlen, aber auch jedem,
der sich für die Geschichte des Prenzlauer Bergs interessiert. Denn ein wenig
zumindest, spiegelt die Geschichte dieser Straße, die Geschichte dieses
Viertels wieder.
Vielleicht
wird es aber auch noch andere Menschen geben, die sich auf Spurensuche begeben
und Kindheitserlebnisse mit der Geschichte ihrer Straße und den Geschichten der
anderen Bewohner zusammentragen und zu einem kleinen Buch verweben. Nicht jeder
wird Entdeckungen ganz persönlicher Natur machen, wie es Knut Elstermann
widerfuhr, lohnend ist es aber sicher in jedem Fall.