Ich begann dieses Buch mit
der Zuversicht zu lesen, dass Salims Brief aus Libyen Samia im Irak erreichen
werde. Unter ungewöhnlichen Umständen, nicht auf dem normalen Postweg, aber er
würde sie erreichen. Nach der Hälfte des Buches jedoch begann diese Hoffnung zu
schwinden. Wie es ausgeht, will ich hier nicht verraten, sonst lohnt sich für
manchen vielleicht die Lektüre nicht mehr.
Was Abbas Khider in
diesem Buch (wieder) gelingt, ist die Beschreibung des Lebens der Menschen und
das Halten der Spannung der Geschichte bis zur letzten Seite.
Und um Länder in jenem Osten geht es, um Länder, in
denen die Menschen sich nicht trauen, Briefe mit der Post zu schicken, weil
allein der Erhalt eines Briefes von einem Ausgewanderten, den Zurückgebliebenen
ins Gefängnis bringen könnte. Es herrschen Willkür, Vetternwirtschaft, bittere Armut
und unkalkulierbare Gewalt. Es erstaunt, wie Menschen es schaffen, in dieser
Umgebung Lebenslust zu empfinden, immer wieder Hoffnung zu schöpfen… Wenn ich
mir angesichts dessen überlege, worüber manch einer hier manchmal stöhnt oder
sich beschwert, dann frage ich mich, was jener täte, wenn er in einer Welt
leben würde wie der, die Abbas Khider in diesem Buch beschreibt.
Es ist dennoch kein Buch, das einen verzweifelt
zurücklässt. Eher eines, das zeigt- und das ist der Verdienst des Autors- dass
es immer Hoffnung gibt und dass diese Hoffnung das Gefühl ist, das Menschen helfen
kann, zu überleben.
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