„Meine
Mutter weinte, wenn sie sehr glücklich war. Sie nannte diesen Widerspruch „Glückstränen“.“
So beginnt dieses Buch von Abbas Khider. Sein erstes. Er beschreibt darin das
Leben eines jungen Mannes im Irak. Mahdi Muhsin wird am Tag seiner Abiturprüfung
vom irakischen Geheimdienst verhaftet. Zwei Jahre verbringt er im Gefängnis,
abgeschnitten von allem Leben unter schrecklichsten Bedingungen. Khider
beschreibt diese Zeit so eindrücklich, dass ich froh war, dass er die Gefängnis-
Kapitel abwechselte mit jenen, in denen er den Lebensweg des Jungen bis zum Zeitpunkt
der Verhaftung erzählt, von seiner Kindheit, seiner Freundschaft zu einem Taubenzüchter, der seine Liebe zu den
Tauben weckt… Der Junge hat es nicht leicht gehabt und nun wird er grundlos
verhaftet und es werden ihm zwei Jahre seines jungen Lebens nicht nur
gestohlen, sondern zur Hölle gemacht.
Wie
schon bei Susan Abulhawas Buch, über das ein Beitrag auf meinem Blog existiert,
dachte ich auch nach der Lektüre dieses ersten Buches von Khider, dass man
diese Bücher zur Pflichtlektüre machen sollte. Gerade in dieser Zeit, da
unzählige Menschen aus diesen Ländern zu uns fliehen, würde das manchem „besorgten
Bürger“ vielleicht die Augen öffnen für die Gründe, aus denen Menschen ihre geliebte
Heimat verlassen müssen.
Am 1.
März wird Abbas Khider im Palais der Kulturbrauerei aus seinem neuen Buch „Ohrfeige“
lesen und ich werde hingehen- sofern ich noch eine Karte bekomme.
Bis dahin lese ich noch "Brief in die Auberginenrepublik" und "Der falsche Inder". Jedenfalls habe ich mir das vorgenommen... mal sehn, ob ich es schaffe ;)
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