Dienstag, 7. April 2015

Gillian Flynn „Dark Places- Gefährliche Erinnerung“

Eine Mutter mit vier Kindern, allein auf einer Farm. Und die Mutter hat alle Probleme, die sie nur haben kann als alleinerziehende Mutter und Farmbesitzerin. Sie hat kein Geld, die Farm, die sie von ihren Eltern übernahm, geht den Bach runter, der Sohn ist fünfzehn, in einem schwierigen Alter also und fühlt sich von den Satanisten angezogen, verschließt sich vor ihr… sie ist verzweifelt… Eines Nachts stirbt sie zusammen mit zweien ihrer Töchter einen schrecklichen Tod. Als wäre das nicht schlimm genug, wird ihr Sohn als Hauptverdächtiger verhaftet und zu lebenslanger Haft verurteilt. Nun gut, das erlebt die Mutter ja nicht mehr. Aber Libby, das jüngste Kind, ihr drittes Mädchen. Ihr gelang es in jener Schreckensnacht zu fliehen. Anschließend wird sie im Verwandtenkreis herumgereicht, weil sie trotz Therapie diese Nacht nicht verarbeiten kann und, wie Gillian Flynn sie selbst gleich zu Beginn des Buches sagen lässt, einfach ein schreckliches Kind ist.

Die Geschichte wird in fünfunddreißig Kapiteln abwechselnd aus der Sicht jener jüngsten Tochter, Libby Day, des Sohnes, Ben Day und der Mutter, Patty Day erzählt.
Libby, inzwischen erwachsen, treibt durch ihr Leben, das von den Ereignissen in jener Nacht geprägt ist. Sie tut nichts. Lebt von dem Geld, das Menschen für sie spendeten, damals als das Geschehen in aller Munde war und später noch manchmal.
Doch nun geht das Geld zur Neige. Sie muss aktiv werden. Sie muss endlich einen Weg finden, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Aber sie fühlt sich wie gelähmt.
Durch eine Gruppe Menschen, die sich zusammenfanden, weil sie überzeugt davon sind, dass Ben dieses Verbrechen nicht begangen hat, macht sich Libby zögernd auf den Weg in die Vergangenheit. Anfangs wehrt sie sich, will mit ihren kleinen Aktionen nur neues Geld verdienen. Doch nach und nach entstehen neue Sichtweisen. Libby forscht immer weiter. Am Ende ist der Mord an der Mutter und den beiden Schwestern aufgeklärt. Libby weiß endlich, was damals wirklich geschah.

Grundsätzlich möchte man meinen, dass sie damit eine Chance hat, ihr Leben aktiv zu gestalten, nach vorn zu sehen. Ob es ihr gelingt, bleibt offen. Auch hier stellt sich die Frage, wie man mit solchen Erinnerungen lebt. Ich denke, dass, wenn man weiß WAS geschah, damit besser leben kann, als mit dunklen Dämonen, deren Herkunft man sich nicht erklären kann. Hart bleibt es sicher dennoch…

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