Freitag, 24. Juli 2020

Lena Johannson „Die Malerin des Nordlichts“


Ein Roman über eine starke Frau, Signe Munch Siebke, die heute kaum bekannt ist, da ihre Bilder während der Besatzung Norwegens durch die deutschen Truppen fast vollständig verloren gingen.

Natürlich erfährt man auch etwas über Edvard Munch, den berühmten Onkel Signes. Sie hat eine nahe Beziehung zu ihm, wehrt sich aber stets dagegen, auf die Verwandtschaft mit ihm reduziert zu werden. Sie sucht ihren eigenen Weg in der Malerei und findet ihn auch- so jedenfalls wird es im Buch beschrieben.

Signe heiratet, weil ihr Vater das von ihr erwartet. Diese Ehe ist für sie jedoch wie ein Korsett, das ihr die Luft zum Atmen nimmt. Sie verspürt den Drang zu malen, was ihr Mann aber nicht goutiert. Also entschließt sie sich, die Scheidung einzureichen, was in der damaligen Zeit alles andere als selbstverständlich ist. Signe steht danach für sich, studiert Kunst und bestreitet ihren Unterhalt durch Schreibarbeiten sowie das Engagement für den Verein junger Künstler. Durch ein Stipendium kann sie Erfahrungen in Kopenhagen sammeln.

Mit ihrem zweiten Mann Einar Siebke engagiert sie sich im Widerstand. 

Der Leser erfährt viel über das Malen allgemein, über Farben und Atmosphäre, Technik und Licht, aber auch über die Künstler- Bohème in Kristiania, das erst ab 1924 wieder Oslo genannt wird sowie über den Widerstand gegen die deutsche Besatzung.

Aus meiner Sicht ein lesenswertes Buch.

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