Die
Fernsehmoderatorin Hannah Farr hat gerade schlechte Quoten mit ihrer
Morgensendung und passenderweise taucht zu dieser Zeit im Sender eine
zehn Jahre jüngere Konkurrentin auf. Aber das genügt natürlich noch nicht.
Wie
auch schon in „Morgen kommt ein neuer Himmel“ legt Lori Nelson Spielman ihrer
vierunddreißigjährigen Protagonistin so viele Stolpersteine in den gerade noch
ebenen Weg, dass sie gezwungen ist, über ihr Leben, ihre Ziele und Werte ernsthaft
nachzudenken und sie schließlich zu verändern.
In
diesem Buch ist es nicht die Mutter, die diesen Prozess anstößt, sondern eine
ehemalige Mitschülerin, die Hannah damals an der Schule übel mitspielte. Diese
Frau hat mittlerweile ein Buch geschrieben, in dem sie die von ihr entwickelte
Idee der Vergebungssteine beschreibt. Auch Hannah hat einen solchen Stein von
ihr bekommen. Dabei lag ein Brief, in dem sich ihre ehemalige Mitschülerin für
ihr schreckliches Verhalten während der Schulzeit entschuldigt.
Mir
hat diese Geschichte nicht so gut gefallen, wie „Morgen kommt ein neuer Himmel“.
Manches wirkte auf mich zu sehr konstruiert, zu unwahrscheinlich. Man ist ja
bei Romanen schon auch gern in einer Welt der „Wunder“. Aber für meinen
Geschmack müssen sie zumindest einen Hauch von Möglichkeit haben. Aber das ist
sicher Geschmackssache. Unbefriedigend (und ebenfalls unwahrscheinlich) empfand
ich auch den Schluss des Buches.
Vielleicht
liegt das auch daran, dass ich mir Vergebung in dem Ausmaß, wie sie in diesem
Roman an manchen Stellen beschrieben wird, nicht wirklich vorstellen kann.
Manche Wunden sind einfach zu tief und demjenigen, der sie einem zufügte, zu
vergeben, ist schwerer als es im Roman teilweise dargestellt wird. Manche
Narben bleiben. Und sie schmerzen immer wieder. Wobei ich nicht sagen will,
dass Vergebung nicht möglich ist. Vor allem in Fällen, in denen es
Missverständnisse gab, in denen der „Verletzte“ selbst einen Anteil am
Entstehen seiner Wunde hatte oder die Wunden nicht so tief gingen, mit der
Unvernunft der Jugend erklärt werden können oder oder oder…
Sicher ist es immer gut, nach einiger Zeit noch einmal zu schauen, ob man nicht doch vergeben kann. Der Blick hat sich geändert, die Einstellung und/ oder das, was man einst so furchtbar verletzend fand, erscheint einem gar nicht mehr so furchtbar. Darüber nachzudenken, lohnt also sicherlich, auch wenn das Ergebnis dann nicht immer zwangsläufig Vergebung sein muss/ kann.
Sicher ist es immer gut, nach einiger Zeit noch einmal zu schauen, ob man nicht doch vergeben kann. Der Blick hat sich geändert, die Einstellung und/ oder das, was man einst so furchtbar verletzend fand, erscheint einem gar nicht mehr so furchtbar. Darüber nachzudenken, lohnt also sicherlich, auch wenn das Ergebnis dann nicht immer zwangsläufig Vergebung sein muss/ kann.
Die
Idee der Vergebungssteine finde ich grundsätzlich interessant, auch wenn ich
andere Wege gehen würde, wenn ich jemanden um Vergebung bitten wollte.
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