Als ich das Buch kaufte, dachte ich:
wie schön, ein neuer Roman von Lucinda Riley, von der ich bereits fast alle anderen
Bücher gelesen hatte. Immer geht es um die Liebe, immer verwebt sie dabei
Vergangenheit und Gegenwart miteinander, immer ist es spannend und
berührend.
So auch in diesem Buch, in dem sich
eine junge Frau, Maia, auf der Suche nach ihren Wurzeln in Brasilien verliebt.
Neben dieser Liebesgeschichte verfolgt der Leser auch noch eine aus den
zwanziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts, erfährt er Details über die
Errichtung des Christo hoch über Rio und über das Leben des französischen
Bildhauers Landowski, der zusammen mit dem Architekten des Christo, Da Silva Costa, daran arbeitete.
Lucinda Riley beschäftigt sich in
diesem Buch außerdem mit dem Thema Adoption. Maia ist ein Adoptivkind. Der
Mann, den Maia, seine erste Adoptivtochter, irgendwann Pa Salt
"tauft", bringt im Laufe der Jahre insgesamt sechs Mädchen stets fast
unmittelbar nach deren Geburt zu Marina auf eine Insel im Genfer See, auf der
sich ein großes Anwesen befindet. Marina ist nicht Pa Salts Frau. Sie ist
offensichtlich "nur" die Frau, die er für die Mädchen als soziale
Mutter ausgesucht hat.
Dieser Roman von Lucinda Riley ist
also noch vielschichtiger als schon ihre bisherigen Bücher und war darum
für mich sehr lesenswert.
Dennoch war ich am Ende unzufrieden:
Es blieben noch so viele Fragen offen und ich verstand nicht, warum die Autorin
sie nicht beantwortete, wie ich das sonst von ihren Büchern gewohnt bin. Erst
beim Lesen der Danksagung wurde mir bewusst, dass dieser Roman der erste einer
siebenteiligen Reihe ist und ich also erst nach und nach und wenn ich alle
Bücher gelesen habe, mir diese Fragen werde beantworten können:
- Warum hat Pa Salt, wie Maia, die älteste der sechs
Schwestern, ihren
Adoptivvater
"taufte", sechs Mädchen und keine Jungen adoptiert?
Lucinda Riley bezieht sich
mit ihrer Reihe auf das Siebengestirn am
Himmel, das „Plejaden“ oder
auch „Die sieben Schwestern“ genannt wird.
Zu diesen Plejaden gibt es
viele Bezüge in der Mythologie verschiedener
Kulturen. Durch diesen Bezug
könnte sich erklären, warum die Autorin Pa
Salt nur Mädchen adoptieren lässt.
- Doch welchen Bezug
hat Pa Salt zu den Plejaden? Warum faszinieren sie
ihn scheinbar so, dass er nur
Mädchen zu sich holt bzw. warum folgt aus
dieser Faszination, dass er
überhaupt auf die Idee kommt, Mädchen zu
adoptieren?
- Warum sind es schließlich nur
sechs?
- Nach welchen Kriterien hat er sie
ausgesucht?
- Eine Frage, die für mich auch
offen blieb: ist er wirklich gestorben
oder hat er seinen Tod nur
vorgetäuscht? Warum ich mich das frage, kann
ich hier nicht erklären, da
ich dann Teile der Geschichte vorwegnehmen
würde und ich möchte ja mit
meinen Texten zum Lesen animieren. ;)
- Womit verdient Pa Salt sein Geld?
- Warum ist er so viel unterwegs?
- Wie hat er Marina, die Frau, die
sich wie eine Mutter um die Kinder
kümmert, ausgewählt?
- Gibt es eine geliebte Frau in
seinem Leben?
- Führt er ein Doppelleben?
Ganz offensichtlich wird beim Lesen
dieser Fragen, dass Pa Salt die Figur ist, über die man am wenigsten in diesem
Buch erfährt. Zwar werden auch die Lebensgeschichten von Maias Schwestern nur
angerissen und auch über Marina erfährt man nur, dass sie eine liebevolle
Mutter für die Schwestern war, aber das empfand ich nicht als so sehr störend.
Maia und ihre Suche nach ihrer Herkunft standen einfach im Zentrum. Aber da ihr
Adoptivvater in eben diesem Leben eine entscheidende Rolle spielt, kamen mir zu
seinem Leben/ seiner Rolle die meisten Fragen.
Dank des Nachwortes weiß ich, dass
sowohl die Herkunft der anderen Schwestern als auch, im Laufe der sechs
folgenden Bücher, sicher Pa Salts Leben näher beleuchtet wird. Es gefällt mir
zwar nicht so sehr, dass ich nun immer etwa ein Jahr werde warten müssen, bevor
ich wieder ein kleines Puzzleteil zu dem Bild hinzufügen kann, aber ich kann
damit meine Geduld trainieren ;) Darüber hinaus ist ja Vorfreude immer auch
eine schöne Freude :) und schließlich ist es ja auch ganz schön,
seiner eigenen Phantasie freien Lauf zu lassen und sich auszudenken, wie es
weitergehen könnte oder eigene Antworten auf die offenen Fragen zu finden.
Hier noch einige Links. Zum
einen mehrere zu wikipedia, in denen es Hintergrundinfos zu den Plejaden und
Mythen um sie gibt und zum anderen einen mit einem Interview mit Lucinda Riley
zu diesem Buch. Einen weiteren wikipedia- Link habe ich noch eingefügt, der
erklärt, was eine Armillarsphäre ist. Die taucht nämlich in dem Buch auch auf.
Ich wusste nicht, was das ist, fand es jedoch sehr interessant.
Wer sich für einen der Links
interessiert, kann ihn einfach kopieren und dann in seinen Browser einfügen...vielleicht funktioniert es auch, wenn der Link einfach angeklickt wird...
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