Freitag, 7. August 2015

Lucinda Riley „Die sieben Schwestern“

Als ich das Buch kaufte, dachte ich: wie schön, ein neuer Roman von Lucinda Riley, von der ich bereits fast alle anderen Bücher gelesen hatte. Immer geht es um die Liebe, immer verwebt sie dabei Vergangenheit und Gegenwart miteinander, immer ist es spannend und berührend. 
So auch in diesem Buch, in dem sich eine junge Frau, Maia, auf der Suche nach ihren Wurzeln in Brasilien verliebt. Neben dieser Liebesgeschichte verfolgt der Leser auch noch eine aus den zwanziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts, erfährt er Details über die Errichtung des Christo hoch über Rio und über das Leben des französischen Bildhauers Landowski, der zusammen mit dem Architekten des Christo, Da Silva Costa,  daran arbeitete. 
Lucinda Riley beschäftigt sich in diesem Buch außerdem mit dem Thema Adoption. Maia ist ein Adoptivkind. Der Mann, den Maia, seine erste Adoptivtochter, irgendwann Pa Salt "tauft", bringt im Laufe der Jahre insgesamt sechs Mädchen stets fast unmittelbar nach deren Geburt zu Marina auf eine Insel im Genfer See, auf der sich ein großes Anwesen befindet. Marina ist nicht Pa Salts Frau. Sie ist offensichtlich "nur" die Frau, die er für die Mädchen als soziale Mutter ausgesucht hat. 
Dieser Roman von Lucinda Riley ist also noch vielschichtiger als schon ihre bisherigen Bücher und war darum für mich sehr lesenswert.
Dennoch war ich am Ende unzufrieden: Es blieben noch so viele Fragen offen und ich verstand nicht, warum die Autorin sie nicht beantwortete, wie ich das sonst von ihren Büchern gewohnt bin. Erst beim Lesen der Danksagung wurde mir bewusst, dass dieser Roman der erste einer siebenteiligen Reihe ist und ich also erst nach und nach und wenn ich alle Bücher gelesen habe, mir diese Fragen werde beantworten können:

- Warum hat Pa Salt, wie Maia, die älteste der sechs Schwestern, ihren
  Adoptivvater "taufte", sechs Mädchen und keine Jungen adoptiert?
  Lucinda Riley bezieht sich mit ihrer Reihe auf das Siebengestirn am 
  Himmel, das „Plejaden“ oder auch „Die sieben Schwestern“ genannt wird. 
  Zu diesen Plejaden gibt es viele Bezüge in der Mythologie verschiedener 
  Kulturen. Durch diesen Bezug könnte sich erklären, warum die Autorin Pa 
  Salt nur Mädchen adoptieren lässt.
- Doch welchen Bezug hat Pa Salt zu den Plejaden? Warum faszinieren sie 
  ihn scheinbar so, dass er nur Mädchen zu sich holt bzw. warum folgt aus 
  dieser Faszination, dass er überhaupt auf die Idee kommt, Mädchen zu 
  adoptieren?
- Warum sind es schließlich nur sechs?
- Nach welchen Kriterien hat er sie ausgesucht?
- Eine Frage, die für mich auch offen blieb: ist er wirklich gestorben 
  oder hat er seinen Tod nur vorgetäuscht? Warum ich mich das frage, kann 
  ich hier nicht erklären, da ich dann Teile der Geschichte vorwegnehmen 
  würde und ich möchte ja mit meinen Texten zum Lesen animieren. ;)
- Womit verdient Pa Salt sein Geld?
- Warum ist er so viel unterwegs?
- Wie hat er Marina, die Frau, die sich wie eine Mutter um die Kinder
  kümmert, ausgewählt?
- Gibt es eine geliebte Frau in seinem Leben?
- Führt er ein Doppelleben?
Ganz offensichtlich wird beim Lesen dieser Fragen, dass Pa Salt die Figur ist, über die man am wenigsten in diesem Buch erfährt. Zwar werden auch die Lebensgeschichten von Maias Schwestern nur angerissen und auch über Marina erfährt man nur, dass sie eine liebevolle Mutter für die Schwestern war, aber das empfand ich nicht als so sehr störend. Maia und ihre Suche nach ihrer Herkunft standen einfach im Zentrum. Aber da ihr Adoptivvater in eben diesem Leben eine entscheidende Rolle spielt, kamen mir zu seinem Leben/ seiner Rolle die meisten Fragen.
Dank des Nachwortes weiß ich, dass sowohl die Herkunft der anderen Schwestern als auch, im Laufe der sechs folgenden Bücher, sicher Pa Salts Leben näher beleuchtet wird. Es gefällt mir zwar nicht so sehr, dass ich nun immer etwa ein Jahr werde warten müssen, bevor ich wieder ein kleines Puzzleteil zu dem Bild hinzufügen kann, aber ich kann damit meine Geduld trainieren ;) Darüber hinaus ist ja Vorfreude immer auch eine schöne Freude :) und schließlich ist es ja auch ganz schön, seiner eigenen Phantasie freien Lauf zu lassen und sich auszudenken, wie es weitergehen könnte oder eigene Antworten auf die offenen Fragen zu finden.

Hier noch einige Links.  Zum einen mehrere zu wikipedia, in denen es Hintergrundinfos zu den Plejaden und Mythen um sie gibt und zum anderen einen mit einem Interview mit Lucinda Riley zu diesem Buch. Einen weiteren wikipedia- Link habe ich noch eingefügt, der erklärt, was eine Armillarsphäre ist. Die taucht nämlich in dem Buch auch auf. Ich wusste nicht, was das ist, fand es jedoch sehr interessant.
Wer sich für einen der Links interessiert, kann ihn einfach kopieren und dann in seinen Browser einfügen...vielleicht funktioniert es auch, wenn der Link einfach angeklickt wird...





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