Den
Titel fand ich etwas verwirrend, denn es geht zwar auch um Rosen, aber aus
meiner Sicht nur am Rande. In der Hauptsache geht es um Parfüm.
Eine
junge Florentinerin sieht sich zu Beginn des Buches vor den Scherben einer
Liebesbeziehung. Dieser Bruch in ihrem Leben führt sie jedoch zurück zu dem,
was sie besonders gut kann. Eine „Nase“ wird sie genannt, denn sie kann die
einzelnen Duftstoffe, aus denen ein Parfüm kreiert wurde, identifizieren. Ich
kann mir das kaum vorstellen. Wenn ich an den geöffneten Türen einer großen
Parfumerie vorbei gehe, habe ich das Gefühl, gar nichts mehr zu riechen, als
diesen durchdringenden süßen, schweren Duft. Ich glaube manchmal sogar ihn auf
der Zunge zu spüren!
Genau
das wird in diesem Buch auch kritisiert, dass Kunden sich gar nicht wirklich
für ein Parfüm entscheiden können, weil ihre Geruchsnerven schon benebelt sind,
wenn sie eine große Parfumerie betreten. Die meisten kaufen dann irgendeine
gängige oder angepriesene Marke, die manchmal nicht einmal zu ihnen passt.
Das
Buch „Die Rosenfrauen“ singt ein Hohelied auf die alte Kunst der Parfümkreation,
auf die Gewinnung der einzelnen Bestandteile aus natürlichen Materialien und darauf,
dass ein Duft zu einem Menschen passen sollte, weil ein Parfüm sehr viel über
einen Menschen aussagen kann.
Das
Ganze ist eingebettet in die Entwicklungsgeschichte einer jungen Frau von einem
an Liebeskummer leidenden Wesen zu einer selbstbewussten Parfümeurin. Elena
entstammt einer Familie, in der in jeder Generation mindestens eine Frau, diese
besondere Gabe für Düfte ausbildete. Seit mehreren Generationen wird das
Geheimnis der Düfte, die Gewinnung der entsprechenden Essenzen aus
Naturmaterialien und die Kunst der Komposition besonderer, zu den jeweiligen
Kunden passender Düfte von Frau zu Frau weitergegeben. Elena hat das zur
Entfaltung ihrer Gabe nötige Handwerkszeug von ihrer Großmutter erlernt.
Nach
dem Ende ihrer Liebesbeziehung, verlässt sie auf Drängen einer Freundin Florenz
und zieht nach Paris. Dort lässt sie sich nach vielen Jahren der Verweigerung,
ja Verdrängung dieser besonderen Fähigkeiten, endlich darauf ein, ihre Gabe zum
Beruf zu machen.
Die
Rahmenhandlung fand ich nicht so spannend, aber ich habe jede Menge über
Parfümherstellung gelernt. Nicht dass ich mit dem Parfüm, das ich benutze,
unzufrieden wäre, aber ich habe nach der Lektüre dieses Buches große Lust, mir
mal ein Parfüm von einer Parfümeurin kreieren zu lassen, die so viel darüber
weiß, wie Elena aus diesem Roman von Cristina Caboni.
Hier
noch ein Link zu einem interessanten Interview mit der Autorin:
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