Samstag, 5. Juli 2014

Carlos Ruiz Zafon “

„Das Spiel des Engels“, „Der Schatten des Windes“, „Der Gefangene des Himmels

Zuerst habe ich vor vielen Jahren das Buch „Der Schatten des Windes“ gelesen. Meine Tochter hatte es sich gekauft und mir geliehen. Sie liebt Bücher wie ich und meinte, dass ein Buch, in dem es um einen „Friedhof der vergessenen Bücher“ gehe,  mich einfach interessieren müsse. Wie recht sie hatte! J Inzwischen waren wir beide in Barcelona und wandelten auf den Spuren Carlos Ruiz Zafons (es gibt einen entsprechenden Reiseführer, den wir dabei hatten). Die beiden anderen Bücher der Barcelona Trilogie von Zafon hatte keine von uns zu diesem Zeitpunkt gelesen. Inzwischen habe ich das nachgeholt. Meine Tochter schenkte mir die beiden „fehlenden“ Bände zu Weihnachten und ich habe sie inzwischen „verschlungen“.


Carlos Ruiz Zafon schreibt fesselnd. Ich habe oft abends noch ein halbes Stündchen lesen wollen und wenn ich dann auf die Uhr sah, waren jedes Mal mindestens eine bis eineinhalb Stunden vergangen. Diese Geschichten zogen mich in ihren Bann. Der „Friedhof der vergessenen Bücher“ taucht in jedem der drei Romane auf. Es geht aber auch um die dunkle Zeit Spaniens, die Zeit, in der Franco und seine Schergen herrschten, die Zeit in der Barcelona so wenig von dem Charme hatte, den es jetzt verströmt.

Nachdem ich „Das Spiel des Engels“ und „Der Gefangene des Himmels“ gelesen hatte, nahm ich mir noch einmal „Der Schatten des Windes“ vor, da ich mich nicht mehr genau an die Handlung erinnerte und die vollständige Trilogie frisch in meinem Kopf haben wollte. Dabei habe ich festgestellt, dass ich empfehlen würde „Das Spiel des Engels“ zuerst zu lesen. Es spielt in den Jahren vor Beginn des spanischen Bürgerkrieges bis 1945. Zeitlich schließt „Der Schatten des Windes“ an (1945 bis 1956) und mit „Der Gefangene des Himmels“ wird die Geschichte fortgesetzt.
Bereits im „Schatten des Windes“ gibt es ein „Nachspiel“ genanntes Kapitel, in dem Teile der später erschienenen Romane angedeutet werden… aber man muss sie lesen, alle!

Liebe, Leben, Zeitgeschichte, Verzweiflung, Mut und sehr viel Menschlichkeit beschreibt Zafon in seinen Büchern. Unweigerlich liebt und lebt und leidet man mit den Figuren, durchlebt die verschiedensten Emotionen mit ihnen und ist glücklich darüber, dass am Ende die sympathischen unter ihnen doch weiterleben.


„Der Gefangene des Himmels“ endet auf eine Weise, die mich vermuten lässt (oder sollte ich sagen, die mich hoffen lässt?), dass es einen weiteren Barcelona- Roman geben wird. Es ist nämlich so, dass Daniel, einer der Hauptfiguren in zweien der Bücher, am Ende ein Zettelchen in einer Engelsfigur findet… mit dem Namen eines Mannes darauf, der viel Unheil anrichtete… ich bin gespannt, ob Zafon diese Geschichte weiterspinnen wird… ich werde jedenfalls ein Buch, das diese Fortsetzung versprechen sollte, sofort kaufen, zu Hause das Telefon herausziehen, das Handy lautlos stellen und mich in diese Geschichte hineinbegeben… 

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