Wieder
ein wundervolles, fesselndes Buch! J
Die
Geschichte spielt im US- Staat Mississippi zu Beginn der 1960er Jahre. Der Zeit
in der Menschen mit schwarzer Hautfarbe immer noch als Neger bezeichnet wurden
und als Menschen zweiter Klasse kaum Rechte hatten. Sie sind die guten Geister
in den Häusern der Weißen, in denen sie für einen Hungerlohn die Arbeiten
erledigen, für die jene sich zu schade sind: Putzen, Kochen, Kinder erziehen.
In
dem Buch kommen drei Frauen abwechselnd zu Wort: Aibileen und Minny, die als
Dienstmädchen und Kinderfrauen arbeiten und Eugenia, eine Weiße. Eugenia wird
auch Skeeter genannt, ein Spitzname, den ihr ihr Bruder wegen ihrer sehr
grazilen Gestalt verpasste. Sie ist nach dem Ende ihres Studiums wieder in ihr
Elternhaus zurückgekehrt und vermisst schmerzlich Constantine, das schwarze
Dienstmädchen ihrer Eltern, das sie groß zog und an das sie viele sehr
liebevolle Erinnerungen hat. Ihre Mutter begründet deren Kündigung mit einer „Farbigengeschichte“,
die sie aber nicht weiter ausführt.
Skeeter
spürt immer stärker die Enge dieser kleinen Stadt, die Ungerechtigkeiten, die
die Menschen einander antun… und sie beschließt, den Dienstmädchen eine Stimme
zu geben, indem sie aufschreibt, was diese bei ihren Arbeitgebern erleben-
Gutes wie Schlechtes.
Die
gesamten 595 Seiten lang hält die Spannung an: Wird das Buch, das Skeeter
schreibt, erscheinen? Was wird dann geschehen? Kann ein Buch etwas zum
Positiven verändern oder werden die Dienstmädchen, die Skeeter ihre Geschichten
heimlich erzählen, in Schwierigkeiten geraten, von denen der Verlust des
Arbeitsplatzes noch das geringste Übel wäre? Ich konnte kaum aufhören zu lesen,
fieberte mit den Figuren, hatte Angst um sie, wenn es wieder eine Gewalttat
gegen Menschen schwarzer Hautfarbe gab- würde es auch Minny oder Aibileen
treffen? Ich war wütend über die eingebildeten Frauen aus der weißen Mittel-
und Oberschicht und fragte mich immer wieder, wie es sein konnte, dass Menschen
auf andere Menschen so herabblicken, sie so erniedrigen…
Die
wahre Geschichte Constantines, die Skeeter später doch noch herausfindet,
erinnerte mich an ein Buch, das ich vor Jahren las: Phillip Roth „Der
menschliche Makel“. Es spielt in derselben Zeit und behandelt auch das Thema
Rassentrennung in den USA, wenn auch auf andere Weise… aber das ist ein anderes
Buch und also später einmal eine andere Seite in diesem Blog wert J
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