Samstag, 5. Juli 2014

Kathryn Stockett „Gute Geister“

Wieder ein wundervolles, fesselndes Buch! J
Die Geschichte spielt im US- Staat Mississippi zu Beginn der 1960er Jahre. Der Zeit in der Menschen mit schwarzer Hautfarbe immer noch als Neger bezeichnet wurden und als Menschen zweiter Klasse kaum Rechte hatten. Sie sind die guten Geister in den Häusern der Weißen, in denen sie für einen Hungerlohn die Arbeiten erledigen, für die jene sich zu schade sind: Putzen, Kochen, Kinder erziehen.


In dem Buch kommen drei Frauen abwechselnd zu Wort: Aibileen und Minny, die als Dienstmädchen und Kinderfrauen arbeiten und Eugenia, eine Weiße. Eugenia wird auch Skeeter genannt, ein Spitzname, den ihr ihr Bruder wegen ihrer sehr grazilen Gestalt verpasste. Sie ist nach dem Ende ihres Studiums wieder in ihr Elternhaus zurückgekehrt und vermisst schmerzlich Constantine, das schwarze Dienstmädchen ihrer Eltern, das sie groß zog und an das sie viele sehr liebevolle Erinnerungen hat. Ihre Mutter begründet deren Kündigung mit einer „Farbigengeschichte“, die sie aber nicht weiter ausführt.
Skeeter spürt immer stärker die Enge dieser kleinen Stadt, die Ungerechtigkeiten, die die Menschen einander antun… und sie beschließt, den Dienstmädchen eine Stimme zu geben, indem sie aufschreibt, was diese bei ihren Arbeitgebern erleben- Gutes wie Schlechtes.

Die gesamten 595 Seiten lang hält die Spannung an: Wird das Buch, das Skeeter schreibt, erscheinen? Was wird dann geschehen? Kann ein Buch etwas zum Positiven verändern oder werden die Dienstmädchen, die Skeeter ihre Geschichten heimlich erzählen, in Schwierigkeiten geraten, von denen der Verlust des Arbeitsplatzes noch das geringste Übel wäre? Ich konnte kaum aufhören zu lesen, fieberte mit den Figuren, hatte Angst um sie, wenn es wieder eine Gewalttat gegen Menschen schwarzer Hautfarbe gab- würde es auch Minny oder Aibileen treffen? Ich war wütend über die eingebildeten Frauen aus der weißen Mittel- und Oberschicht und fragte mich immer wieder, wie es sein konnte, dass Menschen auf andere Menschen so herabblicken, sie so erniedrigen…

Die wahre Geschichte Constantines, die Skeeter später doch noch herausfindet, erinnerte mich an ein Buch, das ich vor Jahren las: Phillip Roth „Der menschliche Makel“. Es spielt in derselben Zeit und behandelt auch das Thema Rassentrennung in den USA, wenn auch auf andere Weise… aber das ist ein anderes Buch und also später einmal eine andere Seite in diesem Blog wert J


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ich freue mich immer über Nachrichten/ Kommentare und daraus entstehenden Austausch :)