Es
passt zu mir, dass ich das Buch fand, nachdem es die Spiegel- Bestseller- Liste
bereits verlassen hatte.(Es gibt einfach zuuuu viele Bücher, die mich interessieren/ die ich noch lesen möchte... da geht mein Blick selten auf die Bestsellerliste) Zwei Jahre stand es dort- jetzt habe ich es gefunden-
oder es mich ;)
Und
ich liebe es! Ja, ich spreche nicht in der Vergangenheit, weil ich es wohl
immer wieder zur Hand nehmen werde. Es steckt so viel Leben darin, so viel
Weisheit… und es bestärkte mich in meiner Liebe zu Büchern/ zum Lesen... so oft dachte ich: Ja! Genau! So sehe ich das auch! Oder : Sooo
schön!
z.B. (Zitate) "Im Süden lauscht man dem Meer, um zu begreifen, dass sich Lachen und Weinen genau gleich anhören und die Seele manchmal weinen muss, um glücklich zu sein."
oder auch:
"Er nennt Bücher Freiheiten. Und Heimaten, das seien sie auch. Sie bewahren all die guten Wörter auf, die wir so selten benutzen. Milde. Güte. Widerspruch. Nachsicht."
Doch nun ein paar Worte zum Inhalt:
Ein
Mann, Monsieur Perdu (soooo passender Name Jperdu heißt auf deutsch: verloren), trauert 20 Jahre lang seiner großen Liebe nach. Er verrammelt das Zimmer,
in dem er sie besonders intensiv lebte und betritt es erst wieder, als eine
Frau in das Mietshaus zieht, in dem er wohnt. Sie besitzt nichts und er gibt
ihr den Tisch, der in jenem verrammelten Zimmer mit den lavendelfarbenen Wänden 20 Jahre
lang ungenutzt stand.
Er
ist ein netter Mensch, einer, der die Menschen kennt, obwohl er sie oft
meidet. Aber er hört ihnen zu, den Menschen. Nach der Maxime: „Schweigend
zuhören war die Basis für die Grundvermessung der Seele.“ (Zitat S. 43). Monsieur
Perdu lebt spartanisch in einer ebenso eingerichteten Wohnung.
20 Jahre lang.
Seine Passion sind die Bücher und was sie mit den Menschen machen können, was
das Lesen der Geschichten in Menschen auslösen, verschütten, aufwühlen,
zerstören, beleben… kann. Er hat einen alten Lastkahn zu einer Buchhandlung
umgebaut, der er den Namen „Die literarische Apotheke“ verlieh. Er verkauft
nicht jedes Buch an jede Person. Manchmal verweigert er den Verkauf, nicht ohne
die Weigerung zu begründen, nicht ohne eine literarische Alternative zu
empfehlen, die seiner Meinung nach die bessere „Arznei“ für die Seele jenes
Menschen zwischen seinen Regalen wäre.